Hypoxietraining | Expert Talk
Bei der intermittierenden Hypoxietherapie werden durch kontrollierte, kurzzeitige Phasen reduzierter Sauerstoffzufuhr zelluläre Anpassungsprozesse ausgelöst. Für Physios eröffnet sich damit ein integratives Rehabilitationsinstrument. Erich Hohenauer zeigt Einblicke in die Forschung.


Zeit & Ort
13. Nov. 2025, 19:00 – 20:00
via Zoom
Eine verringerte Sauerstoffversorgung (Hypoxie) kann je nach Ausmass und Dauer nützliche Anpassungen, aber auch schädliche Effekte auf Zellen und Organe hervorrufen. In der Sportmedizin ist Höhentraining seit Jahrzehnten etabliert, weil es unter anderem durch eine Erhöhung der Erythropoetin-Produktion die Sauerstofftransportkapazität steigert und so die Ausdauerleistung verbessert. Moderne Technik erlaubt heute, hypoxische Stimuli unabhängig von tatsächlicher Höhe zu erzeugen — das eröffnet neue klinische Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in der Rehabilitation.
Die intermittierende Hypoxietherapie zählt zu den normobaren Verfahren: Patientinnen atmen über eine Maske zyklisch hypoxische und normoxische Luft. Diese wiederholten, moderaten Hypoxie-Phasen aktivieren spezifische Anpassungswege, ohne dass körperliche Belastung notwendig ist - daher ist das Verfahren auch für Personen mit eingeschränkter Belastbarkeit geeignet. Zentraler molekularer Trigger ist die Stabilisierung des hypoxieinduzierten Faktors HIF-1⍺, der die Transkription zahlreicher Zielgene anstösst.
Über die HIF-abhängigen Pfade lassen sich Effekte erwarten, die z. B. die mitochondriale Funktion und den zellulären Energiestoffwechsel positiv beeinflussen können. Solche Effekte sind therapeutisch relevant bei Patientengruppen, die aufgrund chronischer Schädigungen Defizite in diesen Bereichen aufweisen. Deshalb lässt sich die intermittierende Hypoxietherapie als ergänzendes Modul in multimodalen Rehabilitationskonzepten einsetzen.
Wichtig für die Praxis: Therapieerfolg hängt stark von einer individuellen Protokollgestaltung und von engmaschiger Überwachung ab. Unkontrollierte oder zu intensive Hypoxie kann adaptive Prozesse stören oder gesundheitsschädlich werden. Deshalb stehen Sicherheit, Dosis und Monitoring an erster Stelle.
Ziel dieses Vortrages ist es, die zugrundeliegenden physiologischen Anpassungsmechanismen und konkrete, praktische Einsatzmöglichkeiten der intermittierenden Hypoxietherapie kompakt für Physiotherapeuten darzustellen.
Ort
Online via Zoom,
den Zoom-Link erhältst du per Mail nach der Anmeldung
Dozent

Erich Hohenauer Dozent wissenschaftliches Arbeiten, THIM
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